Kooperation als Leitline bei Proptech Ventures

Kooperation als Leitline bei Proptech Ventures

Innovation

Die Immobilienbranche braucht als einer der wertvollsten und wichtigsten Wirtschaftsbereiche unserer Zeit laufend Innovationen. Entlang des kontinuierlichen Wandels in der Gesellschaft oder mit Blick auf die neuen Technologien unserer Gegenwart und Zukunft, muss unsere Branche auf neue Anforderungen reagieren oder in den Immobilien den neuen Bedarf möglichst sogar antizipieren bzw. mitgestalten. In Proptech Ventures (Startup-Unternehmen der Immobilienbranche) wird dieser Innovationsbedarf unternehmerisch abgebildet und praktisch umgesetzt.

Bisher meist nur Disruptive Inovation

Leider richten sich die Ansätze solcher Unternehmen oft gegen die bestehenden funktionsfähigen Konzepte und stabilen Umsetzungen innerhalb der Immobilienbranche. Die Startup-Unternehmen folgen damit der verbreiteten Meinung, dass nur disruptive Innovationsmuster den erwarteten Erfolg bringen können. Diesem Konzept folgend, werden also bestehende Wertschöpfungsmuster angegriffen und durch neue, vielleicht sogar günstigere oder tatsächlich schnellere Lösungen ersetzt und die alten Ansätze abgelöst oder verdrängt. Oft sind die neuen Lösungen aber in ihrer Gesamtheit weniger potent, die neuen Leistungen bedienen allenfalls standardisierte Lösungsmuster, aber Sonderleistungen – das was unsere Branche schließlich individualisiert zu größtem Kundennutzen bringt – werden kaum abgedeckt.

Es entsteht sogar das realistische Risiko, dass solche standardisierten Leistungen selbst sehr leicht disruptierbar sind und sie z.B. durch automatisierte Prozesse (Big Data, Machine Learning, Künstliche Intelligenz) zukünftig (ohne echte Branchenbeteiligung) von Plattformen erbracht werden. Nicht nur die Immobilienbranche verliert dann ihr Marktpotential, auch die Proptech Startups würden schnell von großen (branchenfremden) Unternehmen verdrängt werden.

Vorteile kooperativer Ansätze

Selbstverständlich ist Innovation immer disruptiv, aber warum kann sie nicht auch kooperativ gedacht werden und alle Vorteile kooperativer Ansätze (innerhalb der Immobilienbranche) realisieren?

Kooperation reduziert zunächst den Aufwand, dann die meisten Reibungsverluste und schließlich sehr viele Ineffizienzen. Sie erhöht aber auch die Reichweite und beschleunigt wichtige Entscheidungen, den Ressourcenzugang und den Wissenstransfer. Gesellschaftlich betrachtet ist Kooperation der Schlüssel zu Akzeptanz, zu Trusted Innovation und Trusted Change, zu Resilienz und zu einem „Wohlstand für alle“ in einer Sozialen Marktwirtschaft – in einem Wirtschaftssystem in dem die Wirtschaft den Menschen dient. Allen Menschen, auch den Menschen die innerhalb der Branche arbeiten und die individuelle Lösungen für immer anspruchsvollere Kundenbedürfnisse erstellen. Vielleicht ist Kooperation sogar der einzige Weg zu echter Nachhaltigkeit.

Prosperität

Gerade in so einem wichtigen Bereich wie der Immobilienwirtschaft (hohe Anlagesummen, lange Laufzeiten, weitrechender Impact, gesellschaftliche Bedeutung) darf Prosperität nicht leichtsinnig riskiert oder einem leeren Schattenideal (z.B. kurzfristiger Gewinn, kurzfristige Marktdominanz) geopfert werden. Proptech Ventures sollten auch aus diesen Gründen “Kooperation” als eine Leitlinie Ihrer Arbeit definieren. In der traditionellen Sichtweise bedarf die Interdisziplinarität und Vielfalt der Immobilienwirtschaft ohnehin eines grundlegend kooperativen Verhaltens, es kann also nicht vernachlässigt werden. Entlang des Forschungs- und Erkenntnisansatzes “Kooperative Innovation” haben wir dieses Verhalten in unserem Research Unit auf den Innovationsprozess erweitert.

Die Venture Initiative von Immobilien Wenzel setzt bereits seit Jahren auf kooperative Branchenlösungen. Schließlich kann Prosperität, ein „Wohlständiges Wachstum“, auch nur gemeinsam erreicht werden. Eine isolierte Vorteilsposition, die dem Einen Wohlstand und dem Anderen nur Verfall zu bieten hat, kann nicht von Dauer sein – sie endet schlimmstenfalls im Konflikt (Protest, Gewalt, Bürgerkrieg), nie aber in “Wohlstand für alle” (Ludwig Erhard).